Teillastruckeln
(Rainer Lehnen - Chimaera 450, Juni 2008)
Auch
wenn man immer wieder hört, daß ein Ruckeln im Teillastbetrieb, also
z.B. langsames Fahren mit relativ niedriger Drehzahl, aufgrund der
hochverdichteten Motoren und der scharfen Nockenwellen beim
TVR-Achtzylinder normal sei, wollte ich mich mit diesem Phänomen nicht
abfinden.
Dabei gilt ja gerade der 450er eigentlich als guter Kompromiß zwischen Leistung und Laufkultur.
Schon
auf den ersten Fahrten war mir - besonder bei kaltem Motor - ein
Ruckeln unter Teillast bei Drehzahlen bis 2500/min aufgefallen, jedoch
nicht bei höheren Drehzahlen, im Schiebebetrieb oder beim
Beschleunigen. Eine lange Reihe von Möglichkeiten, woran das liegen
könnte und wie man es abstellen könnte, ist in den Foren und Literatur
zu finden. Als einigermaßen kostengünstige Investition, die für
einen problemlosen Betrieb in nächster Zeit sowieso sinnvoll war,
wurden die folgende Teile geordert und eingebaut:
- Verteiler (Lucas DDB107)
- Verteilerfinger
- Zündkabel (Magnecor rot, 8,5 mm Querschnitt im Set)
- Neue Zündkerzen (NGK B7ECS, Elektrodenabstand 0,9 mm)
- Neue Zündspule (Bosch 0221122392)
- Neue Steckerverlängerungen

Leider
hat das Ruckeln nur etwas nachgelassen, das Ansprechverhalten und die
Laufruhe des Motors haben sich subjektiv verbessert.
Sämtliche
Unterdruckleitungen wurden überprüft, ein Leck fand sich am Bogen des
dicken Spiralschlauches zwischen air flow meter und Ansauggehäuse.
Hier hatte der Vorbesitzer durch unachtsames Herausziehen des
Ölpeilstabes einen zarten Schlitz produziert. Das Schlauchstück wurde
ersetzt. Ein Effekt war nicht zu verzeichnen.
Ich
habe darüber nachgedacht, den Benzindruckregler gegen einen
einstellbaren zu wechseln und den Benzindruck auf 3 bar im
Leerlauf zu erhöhen (Standard ist 2,5 bar). Da die Motorsteuerung (ECU)
aber solche Eingriffe wieder einregelt, ab einem bestimmten Druck und
inadäquatem Druckanstieg aber in einen Fehlermodus wechselt, habe ich
davon Abstand genommen.
Eine erhebliche
Verbesserung habe ich durch den Austausch des Steppermotors erreicht
(Eckhard Pohlmann vielen Dank für diesen Hinweis). Dieser ist zwar
dafür bekannt, bei Fehlfunktion einen unruhigen Leerlauf zu verursachen
(Absterben im Leerlauf oder auch deutlich zu hohe Umdrehungszahl); daß
er auch das Beschleunigungs- und Ansprechverhalten mit beeinflußt, war
mir nicht klar. Jedenfalls ist das Teillastruckeln jetzt nach dem
Austausch des Steppermotors fast vollständig verschwunden, nur bei sehr
niedrigen Drehzahlen unter 1400/min, z.B. beim Durchfahren von
Tempo-30-Zonen, ist noch ein leichter Unwille zu spüren, das
Aufschaukeln bei normaler Stadtfahrt ist nicht mehr vorhanden.
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